Bürgen

Ein Bürge ist eine Person, die für eine gewisse Entlohnung, als Bürge für eine Partei bei einem Vertragsabschluss fungiert.

Falls eine Partei für einen Vertragsabschluss über nicht genug Ehrgeld verfügt kann sie sich entweder mit jemand anderem zusammentun oder einen Freien oder Adligen suchen, der für sie eine Bürgschaft übernimmt (bis zur Höhe seines eigenen Ehrpreises). Diese Partei wird Principal genannt.

Sollte die Partei ohne den Bürgen den Verdacht hegen, dass der Vertrag gebrochen wurde, können sie versuchen das Problem außer gerichtlich oder gerichtliche zu lösen, oder den Bürgen informieren.

Sollte der Bürge der Auffassung sein, dass der Vertrag nicht gebrochen wurde, übergibt er der anderen Partei ein Unterpfand, als Zeichen dafür, dass sie die Angelegenheit vor Gericht klären werden.

Stimmt der Bürge dem Verdacht des Vertragsbruches zu dann hat er verschiedene Möglichkeiten die Gültigkeit des Vertrages zu erhalten:

Haftung mit Besitz des Bürgen (rath): Der Bürge bezahlt eine Milchkuh als Garantie dafür, dass er mit seinem Besitz dafür einsteht, dass der Principal die Vertragsbedingungen erfüllen wird. Der Bürge bezahlt ein Unterpfand und erkauft so dem Principal drei Tage seinen Verpflichtungen nachzukommen.Sollte der Principal seine Schulden zuzüglich einem Drittel der geschuldeten Summe innerhalb dieser Zeit bezahlen, erhält der Bürge sein Unterpfand zurück und der Principal muss dem Bürgen die Hälfte des Ehrgeldes des Bürgen bezahlen. Zahlt der Prinzipal nicht, so behält die andere Partei das Unterpfand und zusätzlich vom Besitz des Bürgen die geschuldete Summe zuzüglich einem Drittel. Der Principal muss dann dem Bürgen die das doppelte der geschuldeten Summe bezahlen zuzüglich dem Ehrgeld des Bürgen und allen weiteren Kosten, die der Bürge hatte. Hierfür kann der Bürge den Besitz des Principals pfänden.

Haftung mit der Ehre des Bürgen (naidm): Der Bürge bezahlt zwei Milchkühe für seine Ehre, dass der Principal die Vertragsbedingungen erfüllen wird. Hierbei haftet der Bürge nicht mit seinem Eigentum. Sollte der Prinzipal die Vertragsbedingungen nicht erfüllen, so verliert der Bürge seinen Ehrpreis (reduziert auf 10 sét). Mit dem aufs Spiel setzen seiner Ehre hat der Bürge eine große Anzahl an Möglichkeiten, den Prinzipal unter Druck zu setzen. Er kann seinen Besitz pfänden, ihn inhaftieren oder angreifen.

Haftung mit der eigenen Person des Bürgen (aitire): Der Bürge zahlt drei Milchkühe und haftet mit seiner eigenen Person. Er begibt sich in die Obhut der anderen Partei und darf gefesselt oder in Ketten gelegt werden und gilt als Geisel. Der Prinzipal hat 10 Tage Zeit die geschuldete Summe zuzüglich einem Drittel zu bezahlen um den Bürgen zu befreien. Weiter zahlt der Principal dem Bürgen die Hälfte dessen Ehrpreises. Sollte der Principal nicht bezahlen, dann wird der Bürge ein Gefangener (cimbid) und muss von seiner Kingroup oder einer anderen Partei ausgelöst werden. Dafür muss die Summe von mindesten 7cumals („Körperpreis“ eines Freien) bezahlt werden. Der Principal muss dann das doppelte der geschuldeten Summe an die andere Partei und an den Bürgen die 7 cumals plus dessen Ehrpreiszahlen. Der Bürge kann aber auch einen familienangehörigen als Geisel schicken. Dies ist besonders bei benachbarten Clans üblich, um sich vor Angriffen abzusichern und das gegenseitige Vertrauen zu stärken.

Der Bürge verliert seinen Ehrpreis (reduziert auf 10 sét), wenn er die oberen Schritte nicht befolgt um einen gebrochenen Vertrag zu erfüllen.